Erste - Geraberg 1871:1922
Im Vorfeld der Partie ging die große Rechnerei bei den Apfelstädtern los. Man würde, so die einhellige Meinung, wohl einen Schnitt von 480 Holz anbieten müssen, um eine gute Chance auf das Pokalfinale zu besitzen. Im Nachhinein sollte sich diese Analyse als richtig erweisen. Geraberg spielte mit 1922 Holz nicht nur Mannschaftsbahnrekord auf der Apfelstädter Anlage, sondern lag mit den erzielten Werten ziemlich genau beim errechneten Schnitt (480,5 Holz).
Das Aufeinandertreffen der beiden Thüringer DCU-Meister (Apfelstädt 6 x 100 Wurf, Geraberg 4 x 100 Wurf) hielt für die Eintracht bereits im Eröffnungsduell einen herben Dämpfer bereit. Lucas agierte ungewohnt nervös und fand zu selten in die Gassen. Immer wieder hielten Bahnhöfe (die mittleren Kegel fallen, die seitlichen bleiben stehen) beim Räumen auf, während sein Gegenüber Steve Schulze da deutlich abgeklärter agierte. So stand am Ende durch das 448:493 ein Minus von 45 Holz zu Buche - ein Wert, der im Sechsersystem weniger stark wirkt als in der Vierervariante, zumal Geraberg auch in der Folge über viel Qualität verfügte.
Als Manuel Michael Weidner immerhin 12 Holz abnahm, obwohl gefühlt mehr drin war, keimte wieder ein wenig Hoffnung. Diese wurde aber in der Folge schnell im Keim erstickt. René begann stark, gewann auch die erste Bahn, doch konterte sein Gegner Tino Perlt und zeigte wie schon seine Vorderleute eine bessere Qualität beim Räumen. Hier kamen die wuchtigen Kugeln der körperlich sehr präsenten Gäste ins Spiel, während René mit zu vielen einzeln nacheinander geholten Hölzern haderte.
Durch das 459:481 war das Halbfinale gefühlt entschieden. Stefan legte als Abschlusskegler zwar noch einmal eine starke Vorstellung hin und knackte wie schon in den Vorwochen die 500er-Marke (503). Letztlich blieb die Zahl aber nur eine schöne Randnotiz. Der junge Steven Eißer ließ sich zu keiner Zeit abschütteln und holte, wenn der Rückstand doch einmal etwas anwuchs, große Fallbilder heraus. Dass er die 500 verpasste, war dann etwas dem Pech geschuldet. Mit 492 Holz und dem letzten Wurf in die Vollen fielen zwar sieben Kegel um, der entscheidende achte stand aber nur quer und wollte partout nicht zu Boden. Das sorgte für einige Schmunzler, war aber ob des Gesamtsieges der Gäste schnell vergessen. Völlig zurecht lösten sie das Ticket zum Final-4, welches in Ohrdruf ausgetragen wird. Apfelstädt wünscht den Gerabergern hierbei viel Glück!
SVE: Kirchner 448, König 461, Margraf 459, Beck 503.
SV 08: Schulze 493, Weidner 449, Perlt 481, Eißer 499. 

Erste - Neunheilingen 2894:2698

Bis weit in die Nacht feierten die Apfelstädter auf der Bahn ihrem abschließenden Heimerfolg über Neunheilingen. Und immer wieder schwang in den Gesprächen das positive Grundgefühl mit, dass die Schützenhilfe am nächsten Tag eintreten würde. Und es kam, wie es sich alle erträumten. Gompertshausen gewann das Spitzenspiel gegen die bis dahin auf Platz eins stehenden Gothaer vom KSV Wacker mit 2678:2551 und schob sich dadurch nicht nur an den Kreisstädtern vorbei auf Platz zwei, sondern machte unsere Eintracht zum "Sofameister". Bei gleicher Punktzahl (28:12) sicherten zwei direkt gewonnene Duell den Apfelstädtern ihren Platz an der Sonne.

Natürlich hätte eine Meisterschaft ohne Verzögerung besser zu den Feierlichkeiten gepasst. Dennoch wurde und wird der Coup bestimmt noch zur Genüge gefeiert - verdientermaßen, denn in einer unfassbar spannenden Saison endete die Achterbahnfahrt Apfelstädts mit dem Traumergebnis.

Da die Ausgangslage klar war - nur ein Sieg würde die Chancen auf eine Meisterschaft am Leben erhalten - stand unsere Auswahl etwas unter Druck, zumal Neunheilingen richtigerweise überhaupt keine Anstalten machte, die Punkte freiwillig in Apfelstädt zu lassen. Berna Schwarz und Sven Rosinski nahmen unserem oberen Paarkreuz Zähler ab, zudem führte Maria Gißke zunächst gegen Mario. Doch dann drehte unsere Nummer drei, in der Saison immer wieder mit Schwankungen, auf und lieferte mit 457 Holz eine Zahl, die ihn versöhnlich stimmte.

Zugleich bildete sie den Auftakt einer wilden und von Erfolg gekrönten Aufholjagd. Louis, der den privat verhinderten Ralf Henkel vertrat, wuchtete einen neuen Jugend-Bahnrekord auf die Bahnen und gab Stefan sowie René ein gutes Gefühl mit. Das routinierte Duo spielte sich wie so oft auf der Heimbahn in einen Rausch und knackte jeweils die 500. So blieb man am Ende nur knapp unter dem Bahnrekord, die guten Gäste mussten sich geschlagen geben. Als dann am nächsten Tag das Gompertshäuser Ergebnis eintrudelte, war die kleine Sensation perfekt.
SVE: Kirchner 470, König 453, Kaiser 457, L. Armster 494, Beck 515, Margraf 505.

Schöner Erfolg für Alexander Kaiser. In Boilstädt setzte sich unser Kegler bei der Kreismeisterschaft der Jugend mit starken 474 Holz sicher durch und gewann so den Titel in der Kategorie U23. Herzlichen Glückwunsch!

Ehre, wem Ehre gebührt! Bei der 31. Sportgala des Landkreises Gotha wurden mit Manfred "Manner" Held (im Bild rechts) und Gerald "Schmoi" Riehmann zwei Kegel-Legenden der Eintracht für ihr umfangreiches Engagement geehrt. Die nunmehr 88- bzw. 84-Jährigen waren nicht nur über Jahrzehnte im Kegelsport aktiv, sondern sind auch abseits der Kegelbahn nicht wegzudenken. Mit viel Liebe präparieren sie Woche für Woche die Anlage, um den zahlreichen Mannschaften im Training und Wettkampf bestmögliche Bedingungen zu ermöglichen. Zudem sind sie regelmäßige Zuschauer bei den Heimspielen der Teams und geben gerade dem Nachwuchs wertvolle Tipps.
Gründe gab es also genug, um das Duo in der Ohrdrufer Goldberghalle auszuzeichnen. Der Rahmen war mit rund 550 Gästen festlich, die Ehrungen samt der Überreichung eines "Rasselbock"-Stofftieres wurden von Mario Hochberg (Vorsitzender KSB Gotha), Landrat Onno Eckert und der Skilanglauf-Weltmeisterin Victoria Carl vorgenommen. 

Herzlichen Glückwunsch vom gesamten Verein für eure Auszeichnung, möget ihr dem Kegeln noch lange Zeit erhalten bleiben.

Foto: Ralph Frank